Landwirtschaft und Naturschutz geraten immer mehr in den Brennpunkt und das obwohl laut aktuellen Umfragen, eine naturverträgliche Landwirtschaft grundsätzlich großen Rückhalt in der Bevölkerung genießt. Auch die finanzielle Förderung für erbrachte Gemeinwohlleistungen der Landwirte treffen auf hohe Akzeptanz. Somit besteht berechtigte Hoffnung, dass die „feindlichen Brüder“ Landwirtschaft und Naturschutz doch noch zusammen finden.
Dazu bedarf es aber eines Umdenkens in der Agrarpolitik, die über die Förderschiene leicht zu steuern wäre, wenn es die Agrarlobby wollte. Es muss nicht alles „Bio“ sein, aber der Verlust bäuerliche Mischbetriebe mit regionalen Vermarktungsstrukturen, der grenzenlose Ausbau von Massentierhaltungen, die Problematik von Dünge- und Spritzmitteln für Böden, Grundwasser und Lebewesen muss man in den Griff bekommen. Ein weiter so bringt keinem etwas, noch ist Zeit zu Handeln.
Also ich habe grundsätzlich überhaupt keine Probleme mit dem Berufsstand Landwirt und mit mir kann man über alles reden. Aber ich würde erwarten, dass unsere Landwirte vor Ort ihre Lobbyisten kritisch hinterfragen und sich nicht alles von der Agrochemie und durch sie gesteuerte Politiker aufs Auge drücken lassen. Nicht die Naturschützer sind ihre „Feinde“, die sitzen m. E. in den eigenen Reihen.